Die Wassergeschichte von Imst ist kurz, aber prägnant. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war die Wasserversorgung auf öffentliche Brunnen beschränkt. Davon gab es schon damals außergewöhnlich viele und noch heute prägen über 35 Trinkbrunnen das Stadtbild. 18 davon sind historisch, zumeist Heiligen gewidmet und akribisch renoviert worden.
Um die Jahrhundertwende wurde schließlich die Wasserversorgungsanlage der Stadt Imst gebaut. Seit dem Jahre 1893 versorgt die Anlage die Fraktion Imst Untermarkt mit Trinkwasser und seit 1900 auch die Fraktion Imst Obermarkt.
Die Bürger von Imst haben ihre damalige Wasserversorgung buchstäblich aus eigener Kraft errichtet. Weil das Geld der Bevölkerung für die Vorfinanzierung nicht ausreichte, haben finanzkräftige Bürger tiefer in ihre Taschen gegriffen und mit privaten Darlehen den Fehlbetrag aufgebracht. Für die Verzinsung bekamen sie einen verbrieften Freiwasserbezug in ihrer Hofstätte (Servitutsbrunnen).
Die erste Wasserversorgung hielt eine Zeit lang, mit der konstant wachsenden Bevölkerung stieg in den 70er Jahren aber auch der Trinkwasserbedarf. Die Versorgungsanlage wurde aufwändig saniert und fast komplett erneuert. Vier neue Behälter kamen dazu. Zusätzlich wurden 1970 der Speicher Sonnberg, 1972 der Speicher Nuireith, 1973 der Trinkwasserspeicher Scheibenbühel und 1986 der Hochbehälter Gunglgrün errichtet.
Trotz der Erweiterungen in den 70ern war die Trinkwasserversorgung noch nicht langfristig gesichert. 1985 zeigte eine Analyse, dass viel vom kostbaren Nass durch defekte oder undichte Leitungen verloren ging. Prompt wurde für das gesamte Stadtgebiet ein Rohrnetzplan erstellt. In den Folgejahren wurde das Versorgungsnetz fast vollständig ausgetauscht, die Leitungsschäden behoben sowie die bestehenden Quellfassungen generalsaniert.
1986 erteilte der Gemeinderat der Stadt Imst den Planungsauftrag zur Fassung und Ableitung der Alpeilquellen. Das erste Quellwasser aus den Alpeilquellen sprudelte im Februar 1990 durch das Rohrnetz. Die Trinkwasserversorgungsanlage und Alpeil wurden zum wichtigen zweiten Standbein.
Die Stadtwerke Imst sind seitdem in der Lage, auch benachbarte Gemeinden wie Arzl, Tarrenz und Karres mit Quellwasser zu versorgen und zur Verbesserung der Energieversorgung beizutragen. Die Druckenergie wird über ein Trinkwasserkraftwerk auch für die Stromerzeugung genutzt.