Die Stadtwerke Imst bauen aktuell eine 3,1 km lange Wasserschiene vom Rastbühel nach Hoch-Imst. Es ist das Schlussstück eines seit mehr als zehn Jahre laufenden Ausbaus der Imster Wasserversorgung. Mehr als 4 Millionen Euro hat der kommunale Infrastruktur-Dienstleister in die Wasserschiene und in Hochbehälter nördlich der Stadt investiert.
42 Quellfassungen und 27 Quellstuben speisen die Imster Wasserversorgung. Der Name der Stadt leitet sich nicht von ungefähr aus dem bronzezeitlichen „Oppidum humiste“ ab. Zu Deutsch: „Ansiedlung am hervorsprudelnden Quell‘“. Trotz dieses Wasserreichtums war das Netz der Stadt Imst bislang in einzelne, nur schwerlich koppelbare Versorgungsgebiete mit jeweils eigenen Hochbehältern aufgeteilt. Phasen geringeren Wasseraufkommens oder Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen wurden da schon zur Herausforderung für das Team der Wasserwerke.
„Die Umleitung in die einzelnen Versorgungsgebiete war bislang aufwendig und in begrenztem Umfang möglich. Dies konnte zu Engpässen führen oder auch zu einem Totalausfall der Versorgung bei qualitativen Problemen in einzelnen Quellbereichen“, erklärt Thomas Huber, Direktor der Stadtwerke Imst. Damit einher ging in den vergangenen Jahren ein deutlich gestiegener Versorgungsauftrag. Mussten die Stadtwerke Imst 2010 nicht ganz 10.000 Einwohner versorgen, so sind es mittlerweile mehr als 15.000 und eine Vielzahl an Betrieben. Die Stadt wächst hauptsächlich im westlichen Bereich in den Siedlungen Sonnberg, Gunglgrün und in der Industriezone. Gleichzeitig liegen die ergiebigen Quellen im östlichen Teil.
Um diesen Entwicklungen und Herausforderungen gerecht zu werden, wurde bereits vor rund 15 Jahren ein Ausbauplan zur Qualitäts- und Mengensicherung begonnen. Ziel der Initiative: Die Verbindung der nördlich oberhalb der Stadt gelegenen Wasserhochbehälter zu einem System miteinander verbundener Gefäße. Und damit die Möglichkeit, Wasser aus den quellreichen Gebieten in alle Stadtteile umzuleiten.
Für die Planung zeichnet das Ziviltechnikbüro Gstrein + Partner aus Imst verantwortlich. Der derzeit laufende Ausbau der 3,1 km langen Wasserquerleitung aus Gusseisen vom Hochbehälter Rastbühel nach Hoch-Imst bildet das vorläufigen Schlussstück dieses Vorhabens. Die Kosten dafür belaufen sich auf zirka 1,2 Millionen Euro.
Diese neue Querverbindung bedurfte einer Reihe von Einzelschritten. Die Hochbehälter Hoch-Imst, Hoch-Moos, Alpeil wurden neu errichtet ebenso wie eine Anlage zur Druckerhöhung am Sonnberg. Die Hochbehälter Sonnberg und Gunglgrün galt es mit Anlagen zur Bestrahlung mit ultraviolettem Licht nachzurüsten. 2023 folgte der Austausch der Wasserleitung Sonnberg-Gunglgrün.
„Es waren viele Vorarbeiten nötig, auch für die Planung und die behördlichen Bewilligungsverfahren. Einmal mehr haben die Verantwortungsträger der Stadtgemeinde Imst bei diesem Projekt große Investitionsbereitschaft bewiesen. Für alle Baumaßnahmen wurden rund 4 Mio. Euro aufgewendet“, erklärt Gemeinderat Christian Linser, Obmann des Verwaltungsausschuss der Stadtwerke Imst. Im langjährigen Schnitt investieren Stadt und Stadtwerke rund 1 Mio. Euro pro Jahr in den Ausbau und Erhalt der Imster Wasserversorgung.
Die Stadtwerke Imst beliefern mit ihrem mehr als 200 Kilometer langen Rohrnetz allein rund 5.000 Imster Haushalte mit Wasser. Der tägliche Wasserverbrauch der Stadt Imst beläuft sich auf 4.000 Hektoliter. Dies entspricht 4 Millionen Ein-Liter-Wasserflaschen pro Tag oder 160 Lkw-Ladungen. Das Kapitel sichere Trinkwasserversorgung ist mit den jüngsten Maßnahmen allerdings nicht abgeschlossen. „Mit dem Nachrüsten der teils schon mehr als 60 Jahre alten Quellfassungen wartet bereits die nächste Aufgabe auf uns“, so Huber, der trotz des Imster Wasserreichtums zu einem gewissenhaften Umgang mit der Ressource Wasser aufruft: „Wir haben in den jüngsten Jahren niederschlagsarme Perioden und Starkniederschläge in der Winterzeit erlebt. Dies sollte man als Mahnung verstehen, seinen Wasserverbrauch sorgsam zu gestalten.“
Thomas Huber
Direktor der Stadtwerke Imst